SUDARE

簾  

(真っ黒 makkuro, deep-black = 真っ白 masshiro, pure-white)

 Mein Bambus-Atelier liegt ganz am Rand 

der zum Globalen sich verschränkenden Stadtagglomerationen des 21. Jahrhunderts. 

Vor meiner Schiebe-Fenstertür hängt ein "sudare", ein japanisches Reisig-Rouleau. 

Schattenschicht um Schattenschicht, 

Lichtschicht um Lichtschicht 

dringen in den leeren Sechs-Binsenmatten-Grund meiner Seele.

 

Ich verstehe den "Fernen Osten" als Metapher. 

Ich will die Selbstbezeichnung Japans: Nihon, 日本, wörtlich nehmen.

Ich will "Japan" nicht nur als geographisches, sondern als psychisches,

ein mythisches Urbild spiegelndes Inselland entdecken. 

Ich suche den "Sonnenbaum"() als Welt, und seine "Wurzel"().

 

Die Dunkelschwere der Schattenschichten verdichtet mein Ich zur Schwärze.

Der Dunkelblock wird mir zu überpersönlichem Peripetiepunkt.

Mein künstlerischer Stil hat sich vom Umschlag der gestauten Licht-Volumina her zu bestimmen!

Mein Werk will Prisma sein, des "Farbklangs Zukunft".

Mein Atelier soll Schreinbezirk sein, von mir zu ergründender Lichtentfaltung eines Ursprungsneuen. 

 

Mein "Ich" hat sich von den Reisig-Rouleau-Kontrasten her zu de-finieren!

Ich verstehe Kunst als dieses existentielle Experiment.

 

Eine Wegarchitektur sich rundender Werkarkadenfolge

umschließt als Perspektiven-Fluchtpunkt eine japanische Wistaria, welche die Perspektiven aufhebt,

indem sie diese als (Paradies-)Garten realisiert.

Das metaphorische Leitbild Nihon, 日本, verwirklicht sich mir so in einer

unscheinbaren Wistaria-Blütenranke, in welcher das "Ferne",  der "Osten",

in welcher der Neubeginn in den unmittelbaren Erfahrungsbereich rückt: 

als Raum "Hier", d. h. als Zeit "Jetzt".

Alle Werkphasen der zirkularen Struktur von Sudare bis Fujizura, gewinnen in dem entstandenen Spannungsgefüge eine fokussierende, nuancierende, bedeutungserschließende Aktualität.

 

参果林赫映姫

(Karin Fröhlich) 

 

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